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Süddeutsche Zeitung

Die gestrandeten Deutschen von Mallorca 

Die Illusionen sind vorbei, geblieben ist die Not: Das deutsche Konsulat auf Mallorca hat verstärkt mit mittellosen Deutschen zu tun, die nicht mehr heimwollen.

Viele Deutsche zieht es in den sonnigen Süden, besonders beliebt ist nach wie vor die Balearen-Insel Mallorca. Unter den Tausenden deutschen Urlaubern sind zahlreiche Glücksritter, die kein Rückflugticket in der Reisetasche haben. Angelockt von Sonne und Strand und von Informationen, wonach auf Mallorca jeder deutsch spricht, glauben viele, ihre Existenz problemlos auf die Ferieninsel verlegen zu können.

Doch so mancher Traum vom Auswandern endet wieder am Flughafen Son Sant Joan in Palma de Mallorca. Deutsche Obdachlose fristen ihr Leben auf den Steinbänken vor den Terminals im Schatten der Yuccapalmen - geduldet von den mallorquinischen Behörden, solange sie einigermaßen gepflegt aussehen und Reisende nicht um Geld anbetteln.

 

Konsulat wird als Sozialamt missverstanden

Die Formulare zu Fällen gescheiterter Existenzen deutscher Staatsbürger stapeln sich beim deutschen Konsulat in Palma. Die Vertretung der Bundesrepublik ist eine gesuchte Anlaufstelle für deutsche "Mallorquiner“, die keinen Cent mehr in der Tasche haben.

Das Konsulat, eigentlich für Dokumentenverlust zuständig, fühlt sich als Arbeits- und Sozialamt missverstanden. Konsul Wolfgang Wiesner, Chef der Behörde, muss die neue Klientel enttäuschen: Seine Stube ist für die Vermittlung finanzieller Unterstützung aus der Heimat nicht zuständig, ebenso wenig wie die balearische Regierung.

Doch die Häufigkeit der Fälle - vier waren es in der vergangenen Woche - lässt Wiesner nicht kalt. Der Konsul ist inzwischen Experte für die Sozialprobleme der Inseldeutschen.

 

Kein Resident, keine Fürsorge

Die größte Gruppe der Sozialfälle sind deutsche Rentner. Vor zehn Jahren haben die Bezüge aus Deutschland noch für ein bescheidenes Leben auf der Insel gereicht. Die enormen Preissteigerungen jedoch machen aus sparsamen Rentnern traurige Desperados. Das Problem: Viele Deutsche auf Mallorca haben verpasst, sich bei ihrer Übersiedlung auf der Balearen-Insel offiziell anzumelden. Gemäß des europäischen Fürsorgeabkommens von 1953 hätten sie andernfalls als Residenten Anrecht auf Rechtshilfe und einer bescheidene finanzielle Zuwendung durch die spanischen Behörden.

Immerhin 30.000 deutsche Staatsbürger sind auf Mallorca als Residenten registriert. Je nach Finanzkraft der Gemeinde erhält jeder deutsche Resident in finanzieller Notlage vom spanischen Fiskus circa 80 Euro in der Woche. Nicht gerade üppig, aber immerhin fallen sie dem Konsulat nicht zur Last. Für die Nicht-Residenten, die leer ausgehen, hat der Konsul versucht, mit den mallorquinischen Behörden auf offizieller Ebene eine Lösung zu finden - vergeblich.

Nun leisten die sieben Angestellten des Konsulats unbürokratisch Hilfe - so gut es geht. Wiesner kennt inzwischen Mitarbeiter bei spanischen Bürgermeisterämtern und Pflegeheimen, die Rentnern, jungen Familien und abenteuerlustigen Singles mit deutschen Wurzeln in sozialer Notlage behilflich sind.

 

Lions-Club hilft

Auf seine Initiative hin finanziert der Lions-Club mit Spendengeldern einen sozialen Pflegedienst für Notfälle. Er existiert seit vier Wochen. Die Dienstleiterin Karin Krüger betont, dass nicht immer nur Geld das Problem ist. "Rentner kennen sich gar nicht in ihren Ansprüchen aus. Wir machen für sie die Kontakte zu deutschen und mallorquinischen Behörden, finanzieren Taxifahrten und Sachleistungen, wie Kleidung oder Lebensmittel."

Probleme gab es auch für zwei 20-jährige Frauen. Das Arbeitsamt in Deutschland hatte die beiden jungen Braunschweigerinnen an ein deutsches Callcenter-Unternehmen auf der Insel vermittelt. Mit einer Prämie und einer Unterkunft im Gepäck freuten sich die zwei auf ein neues Leben auf der Insel. Nach sechs Wochen war der Traum ausgeträumt - die Firma kündigte den Job und die Unterkunft.

Der deutsche Konsul und seine Mitarbeiter vermittelten den beiden mit Hilfe von Karin Krüger erst mal eine Unterkunft in einem Obdachlosenheim. Eine Rückkehr, weiß Experte Wiesner, ist für die meisten Desperados kein Thema. Viele Rentner leben zum Teil schon 20 Jahre auf der Insel und haben ihre Kontakte zu Deutschland komplett abgebrochen. Auch weiß der Konsul von Familien mit Kindern zu berichten, die auf keinen Fall zurück nach Deutschland wollen - so düster auch die Perspektiven erscheinen mögen.

Die Bundesregierung will zu diesem Thema keine Stellungnahme abgeben. Wiesner soll mit deutschen Medien darüber nicht reden. Das für die Konsulate zuständige Auswärtige Amt verweist auf deren eigentliche Aufgabe, Passangelegenheiten und Hilfe bei Todesfällen. Offensichtlich soll unter keinen Umständen der Eindruck erweckt werden, die Bundesregierung finanziere deutschen Sozialfällen ein Dolce Vita auf Mallorca.



Der Spiegel

Neue Heimat Flughafen

 

Landen, Umsteigen, Abfliegen - wer sich auf einem Flughafen aufhält, will schnell wieder wegkommen. Doch für manche Menschen werden Airports zum Zuhause. So wie für eine 48-jährige Deutsche: Seit sechs Jahren lebt sie immer wieder auf dem Flughafen von Mallorca.

 

 

250.000 Quadratmeter groß ist ihr Zuhause, rund 25 Millionen Menschen bewegen sich jährlich durch ihre Hallen: Eine Deutsche hat im Flughafen von Palma de Mallorca Unterschlupf gefunden. Drei Koffer, eine Decke, einen Haufen an Büchern und Mumus, ihren neunjährigen Kater, hat "Bettina", wie die 48-jährige Frau aus Süddeutschland genannt werden will, immer dabei. Ihr Überdauern in den ungemütlichen Aufenthaltsräumen des Aeropuerto de Son San Juan erinnert an Victor Navorski, dargestellt von Tom Hanks, in Steven Spielbergs Film "Terminal".

 

Seit einigen Tagen ist die Frau berühmt - seitdem eine mallorquinische Tageszeitung, dann die deutsche "Bild" und dann wieder spanische Medien von ihrem Schicksal berichten. Ihr ist das alles zu viel: "Es ist nicht schön, berühmt zu sein", sagte sie dem "Mallorca Magazin", "am aufdringlichsten waren die spanischen Fernsehteams, das war abartig." Sie lebe seit sechs Jahre auf dem Flughafen, "aber immer nur sporadisch". Zwischendurch habe sie immer wieder gearbeitet.

Die "Katzenfrau", wie sie am Flughafen von Palma genannt wird, ist nicht wie ihr Film-Pendant Navorski aus politischen Gründen auf dem Flughafen gestrandet. Vor vielen Jahren wollte sie, so berichtete sie Medien, auf der beliebtesten Insel der Deutschen ein neues Leben beginnen, eine gescheiterte Beziehung und der Verlust ihres Bürojobs in Deutschland lagen hinter ihr. Nun könne sie Mallorca nicht mehr verlassen, denn ihre Papiere seien gestohlen worden, sagte sie dem "Mallorca Magazin".

"Sie ist intelligent, diskret und stört niemanden"

"Ich wollte auf Mallorca arbeiten, aber ich bin hier gestrandet", berichtete die Frau laut der britischen Zeitung "Guardian". Irgendwann seien auch Hilfsjobs wie Kellnerin oder Küchenhilfe nicht mehr zu finden gewesen: "Plötzlich gab es keine Arbeit mehr, da nur noch Spanier eingestellt wurden." Immer wieder zog die Frau mit ihren Habseligkeiten in den Inselflughafen. Die Arbeitslose bettelt nicht. Eine Flughafenmitarbeiterin versorge sie zweimal die Woche mit Essen, ein Bekannter unterstütze sie finanziell.

Täglich streift die weißhaarige, zierliche Frau mit ihrem Gepäckkarren und ihrem weißen Kater über den Flughafen, still liest sie in ihren Büchern. Morgens, wenn der erste Ansturm der ankommenden und wegfliegenden Urlauber einsetzt, wäscht sie sich in den Toiletten, nachts schläft sie auf den Sitzen der Abflughalle. Die Angestellten des Flughafens mögen sie. Laut dem "Mallorca Magazin" versuchen sie, Bettina sogar vor dem Medienrummel zu schützen.

"Sie ist intelligent, diskret und stört niemanden", sagte die Café-Angestellte María Jesús Rueda García dem "Guardian". "Da dies ein öffentliches Gebäude ist, kann sie die Einrichtungen nutzen - sich in der Toilette waschen oder ihre Kleidung säubern", meint Marta Fernándes, Sprecherin des Flughafen-Betreibers Aena, und drückt ein Auge zu. Kater Mumus ist längst zum Maskottchen des Aeropuerto avanciert.

 

 

 

 

 

Über mich  
  Nach einem tragischen Schicksalsschlag in Deutschland habe ich mich entschlossen mit meinem Sohn ein neues Leben auf Mallorca anzufangen. Nach fünf Jahren fühle ich mich auf der Insel zuhause. Der Weg war nicht einfach und es gibt viele Dinge, die nicht im Mallorcaratgeber stehen. Vielleicht kann ich diese Lücke schließen.  
Mallorca  
  Mallorca ist nicht nur die Partyinsel. Wer hier Fuss fassen will muß hart dafür arbeiten. Es gibt viele Abzocker und unseriöse Arbeitgeber, die Mallorcaanfänger willkommen heißen.
 
Behörden und Hilfsorganisationen  
  Hier erfährst Du wie das Sozialsystem auf Mallorca funktioniert. Antworten zum Thema Arbeitslosengeld, Gesundheitssystem, Hilfsorganisationen und Schulen.  
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